Aktien nach neuen Rekorden schwächer

Knapp verfehlt ist auch daneben, die Marke von 19.000 Punkten will beim DAX einfach nicht fallen. Gestern früh gelang mit 18.990,78 Zählern noch ein neues Allzeithoch, doch danach war die Luft raus und nach den Einbrüchen der am Montag geschlossenen US-Aktienmärkte – Dow Jones und Nasdaq verloren 1,5 bzw. 3,3 Prozent und auch der Nikkei verlor über Nacht 4,2 Prozent – werden böse Erinnerungen an Anfang August wach. Der DAX eröffnete heute Morgen nochmal schwächer bei 18.600 Punkten.
Derweil warten viele auf neue Zahlen aus den USA und der Eurozone. Nach Handelsende in den USA folgt heute dann der Fed-Konjunkturbericht („Beige Book“) und der Blick der Anleger auch in Deutschland richtet sich danach auf den am Freitag in den USA anstehenden US-Arbeitsmarktbericht, der mit Blick auf die Geldpolitik der Federal Reserve als wegweisend gilt. Die erste Zinssenkung in den USA im September gilt als beschlossene Sache und weitere könnten noch in diesem Jahr folgen, ob jedoch das erhoffte Soft Landing der Wirtschaft eintritt, gilt als zweifelhaft. Nicht alle Marktteilnehmer glauben daran, einzelne kritische Stimmen finden sogar nachvollziehbare Argumente für ihre Bedenken.
„Bei Aktien seien die Erwartungen von 12 Prozent Wachstum bei den Unternehmensgewinnen für 2025 ambitioniert. Die Konjunktur muss nach erfolgreicher weicher Landung sogleich wieder durchstarten, um Anleger nicht zu enttäuschen“, so Ernst Konrad vom Vermögensverwalter Eyb & Wallwitz.
Ob das realistisch ist, ist eine berechtigte Frage und anscheinend schaut man zurzeit sehr genau, ob die hohen Investitionen in KI auch zeitnah Früchte tragen. Bei hohen Erwartungen ist das Enttäuschungspotenzial umso größer. Ein heißer Herbst mit hohen Volatilitäten und dem Sonderfaktor US-Wahl ist somit nicht ausgeschlossen.

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Newsletter vom 04. September 2024

Martin Braun, Börse Hannover