Trumps Zolloffensive schockt die Märkte
Das Jahr 2025 hat ruhig begonnen, aber das war wohl nur die Ruhe vor dem Sturm. Nach dem „DeepSeek“-Schock vor gut einer Woche, den insbesondere die Tech-Aktien noch gar nicht richtig verdaut haben, läuft Donald Trump jetzt zur Höchstform auf. Am Wochenende wurden drastische Zölle gegenüber Mexiko, Kanada und China verkündet. Das jagte am Montag eine neue Schockwelle durch die Märkte, wobei besonders Aktien und Kryptowährungen zu leiden hatten. Der Bitcoin verlor seit seinem Allzeithoch am 30. Januar bis vergangenen Montag rund 12 Prozent. Zwischenzeitlich ist etwas Entspannung angesagt, die Zollanhebungen gegenüber Kanada und Mexiko wurden für einen Monat ausgesetzt, aber das ist keine dauerhafte Lösung. China hat bereits mit Gegenzöllen reagiert. Die Blicke richten sich jetzt nach Europa, vor allem die EU gilt als nächster Kandidat für Trumps Zollkeule.
So gingen am Montag vor allem die Automobilwerte in die Knie, mit Verlusten von bis zu 7 Prozent bei Daimler Truck und Volkswagen sowie 5,5 Prozent bei BMW und 5 Prozent bei Porsche.
Experten setzen auf schnelle Verhandlungen mit den USA, um einen langwierigen Handelskrieg zu vermeiden. Denn der kostet Wachstum, Arbeitsplätze und vor allem Nerven. Die ersten 100 Tage nach Amtsübernahmen von Regierungschefs sind im Normalfall gekennzeichnet durch moderate Töne. Nicht so bei US-Präsident Trump, er macht seinem Ruf alle Ehre und lässt den Rest der Welt erst gar nicht zur Ruhe kommen. Schauen wir mal, was uns die kommenden Tage, Wochen und Monate noch bringen? Vielleicht ist ja auch etwas Erfreuliches dabei, wie z. B. ein Ende des Krieges in der Ukraine!
Newsletter vom 5. Februar 2025
Martin Braun, Börse Hannover