Börsen-Unwort 2003: „Bester Preis“
28.01.2004 – Jetzt steht auch das Börsenunwort des Jahres fest: Die Düsseldorfer Börsenmakler wählten für 2003 den Begriff „Bester Preis“. Zur Begründung wird angeführt, dass es den „besten Preis“ an der Börse überhaupt nicht gibt und die Verwendung des Begriffs Anleger sogar in die Irre führen kann.
Mit dem Werbeversprechen, eine Order zum „besten Preis“ auszuführen, sind besonders im Jahr 2003 gleich mehrere Marktteilnehmer aufgetreten. Dabei widerspricht schon das Wort dem Börsenprinzip, denn: Ein Börsenpreis ist derjenige, zu dem der größte Umsatz bei größtmöglichem Ausgleich der dem Skontroführer vorliegenden Kauf- und Verkaufsaufträge stattfindet (Börsenordnung § 38). Außerdem bedeute ein „bester Preis“ für den Käufer gleichzeitig einen „schlechten“ Preis für den Verkäufer und umgekehrt. Und wenn gleich mehrere den „besten Preis“ garantieren, müssten sich theoretisch die Anbieter bei der Feststellung des Börsenpreises gegenseitig unter- bzw. überbieten. Insofern suggeriert die Verwendung dieses Begriffes Anlegern einen Vorteil, der eigentlich nicht existiert. Ob dies der Wiedergewinnung des Vertrauens in die Börse dienlich ist, ist zumindest fraglich.
Das Börsenunwort des Jahres wird regelmäßig von den Skontroführern an der Börse Düsseldorf in Anlehnung an das „Unwort des Jahres“ gewählt.
Bisherige Börsen-Unwörter:
- 2002: „Enronitis“
- 2001: „Gewinnwarnung“