Börsen-Unwort 2009: „Bad Bank“

  • Makler, Wertpapierhändler und Analysten an der Börse Düsseldorf haben das 9. Börsen-Unwort des Jahres gewählt.

19.01.2010 – Der Begriff „Bad Bank“ wurde mit großer Mehrheit zum Börsen-Unwort 2009 gewählt. Unwort deshalb, weil es für das breitere Publikum schwer nachvollziehbar ist, dass eine offenbar schlechte Bank eine weitere „Bad Bank“ gründet und dies eine gute Lösung für Probleme der Finanzkrise sein soll. Schließlich handelt es sich bei einer Bad Bank nicht um eine Bank im herkömmlichen Sinne. Es ist vielmehr eine Deponie für toxische Wertpapiere und Assets, bei denen es bereits zu erheblichen Wertabschlägen gekommen ist. Und es ist nicht ausgeschlossen, dass die Verluste je nach
Verlauf der Märkte noch gewaltiger ausfallen können. Sollten sich die Märkte dagegen nachhaltig positiv entwickeln, sind sogar Gewinne bei der Bad Bank möglich. Dies dann, wenn die Werte der dort geparkten Assets über die von der schlechten Bank bereits realisierten Abschreibungen ansteigen. In diesem Fall wäre die Bad Bank am Ende sogar eine Good Bank.

Die Auslagerung der Risiken ermöglicht angeschlagenen Banken tatsächlich einen Neustart. Langfristig helfen „Bad Banks“ dem Bankensystem (hoffentlich) aus der Krise und tragen dazu bei, das verloren gegangene Vertrauen zwischen den Banken wieder zurückzubringen.

Das „Börsen-Unwort des Jahres“ wird von der Börse Düsseldorf in Anlehnung an die sprachkritische Aktion des Frankfurter Germanisten Prof. Dr. Horst Dieter Schlosser ermittelt. Zum „Unwort des Jahres“ wählte dessen Jury in diesem Jahr die Formulierung „betriebsratsverseucht“.

Bisherige Börsen-Unwörter:

  • 2008: „Leerverkauf“
  • 2007: „Subprime“
  • 2006: „Börsen-Guru“
  • 2005: „Heuschrecken“
  • 2004: „Seitwärtsbewegung“
  • 2003: „Bester Preis“
  • 2002: „Enronitis“
  • 2001: „Gewinnwarnung“